Bei schwersten und lebensbedrohlichen Erkrankungen des Nervensystems (Gehirn und Rückenmark) steht die NeuroIntensiv Station zur Verfügung.
Sie ist eine Intensivstation der höchsten Intensivstufe 3 mit 8 Beatmungsbetten unter fachärztlicher neurologischer Führung und damit die einzige NeuroIntensiv Station in Oberösterreich.
In engster Zusammenarbeit mit sämtlichen Kliniken und diagnostischen Instituten des Med Campus III., allen voran mit dem Zentralen Radiologie Institut - ZRI mit 3 MR- und 3 CT-Geräten und einem DSA-Arbeitsplatz, dem Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik und der Mikrobiologie und Hygiene, ist eine jederzeitige Diagnostik für unsere Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau möglich und garantiert somit eine krankheitsgezielte optimale Therapie.
Eine Mitbetreuung unserer Patientinnen und Patienten durch Spezialistinnen und Spezialisten anderer Kliniken, wie Interne I, Interne II, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie und Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie, steht rund um die Uhr zu Verfügung.
Jede Minute zählt! Jeder Schlaganfall ist ein akuter Notfall! Wenn Sie Vorboten eines Schlaganfalles erkennen und richtig reagieren, können Sie einem Mitmenschen nicht nur das Leben retten, sondern ihm/ihr Folgeschäden (zum Beispiel Verlust der Sprach- oder Gehfähigkeit) ersparen.
Die Klinik für Neurologie 2 des Kepler Universitätsklinikums (Med Campus III.) verfügt über eine Stroke Unit. Das ist eine Akutstation zur Betreuung von Schlaganfallpatientinnen und - patienten. Sie ist mit vier Überwachungsbetten ausgestattet.
Außerdem ist für bewusstseinsgetrübte Patientinnen und Patienten eine Überwachungseinheit Stufe (Phase) B mit drei Betten angeschlossen. Hier überwachen Expertinnen und Experten Schlaganfallpatientinnen/-patienten sowie Patientinnen und Patienten mit anderen schweren neurologischen Erkrankungen rund um die Uhr. Es werden der klinische Zustand sowie Herzfrequenz, Blutdruck und Puls permanent kontrolliert.
Stroke Unit bedeutet für uns:
OA Dr. Milan R. Vosko
Zusammen mit dem Zentralen Radiologie Institut, den Kliniken für Innere Medizin (Herz-Kreislauf-Notfälle, Stoffwechselstörungen), der Herz- und Gefäß- und Thoraxchirurgie und dem Institut für Neuroradiologie sowie der Stroke Unit am Neuromed Campus stellen wir ein umfassendes Schlaganfallzentrum dar.
Internationale Untersuchungen zeigen, dass Patientinnen und Patienten, die primär in einer Stroke Unit behandelt werden, eine signifikant größere Überlebenschance haben und einen wesentlich geringeren Behinderungsgrad aufweisen als Patientinnen und Patienten, die nicht in einer Stroke Unit betreut wurden.
Der Schlaganfall ist auch unter den Begriffen Gehirnschlag, oder Apoplex, zerebraler Insult, zerebrale Ischämie oder Hirnblutung bekannt. Die Symptome setzen schlagartig innerhalb weniger Sekunden oder Minuten ein. Die Ursache ist ein akuter Verschluss oder das Aufplatzen eines Blutgefäßes im Gehirn. In Folge kommt es zu einer Minderdurchblutung bestimmter Gehirnregionen, das Gehirngewebe erhält zu wenig Sauerstoff und das zentrale Nervensystem kann seine Funktion nicht mehr aufrecht erhalten.
Manchmal sind die Durchblutungsstörungen des Gehirns sehr kurz und ohne Schaden zu hinterlassen. Dann bilden sich die Symptome wieder vollständig zurück. Da man dies als Laie jedoch nicht erkennen kann, ist unbedingt beim ersten Verdacht bereits eine Abklärung und Therapie enorm wichtig. Es hat sich gezeigt, dass bei bis zu einem Drittel jener Patientinnen und Patienten, die nur eine sehr kurze Durchblutungsstörung des Gehirns hatten, in weiterer Folge verzögert einen Schlaganfall auftrat.
Eine Information zu den Symptomen eines Schlaganfalls finden Sie hier zum Download.
Risikofaktoren:
Diagnostik und Behandlung:
Nach dem raschen Eintreffen der Patientin/des Patienten erfolgt sofort eine klinische Untersuchung inklusive EKG und Blutuntersuchung in der Notfallaufnahme. Unverzüglich erfolgt in der Radiologie eine Bildgebung des Kopfes – primär eine Magnetresonanztomographie (MRI) – oder eine Computertomographie (CT). Zur umfassenden Gefäßdiagnostik gehört auch eine extra- wie auch transkranielle farbcodierte Duplexsonographie (Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße mit einem Ultraschall).
Primäres Ziel ist, das verschlossene Gefäß zu eröffnen und die Durchblutung des Hirngewebes zu gewährleisten. Dazu wird die sogenannte systemische Lysetherapie durchgeführt. Sie sollte so rasch wie möglich (innerhalb von 4,5 Stunden nach dem Schlaganfallbeginn) verabreicht werden. Gleichzeitig erfolgt die Akutdiagnostik der Herz- und Kreislauffunktionen sowie von Stoffwechselstörungen und Infektionen. Nach der akuten Phase wird so früh wie möglich mit der Rehabilitation begonnen.
Als anerkanntes Schlaganfallzentrum sind wir in internationale klinische Studien eingebunden. Wir bieten Patientinnen und Patienten die neuesten Behandlungsmethoden an.
Klinisch-wissenschaftliche Projekte:
Fortbildung:
Links:
Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Klinik für Neurologie 2. Mit zunehmendem Alter der Bevölkerung nimmt die Häufigkeit dieser Erkrankungen zu.
Die Parkinsonkrankheit und verwandte Bewegungsstörungen sowie Demenzen und andere Hirnleistungsstörungen hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Parkinson-Krankheit ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste degenerative Erkrankung des Nervensystems. Die klinischen Schwerpunkte sind Diagnostik nach modernsten Richtlinien (MRI, CT, Nuklearmedizin, Elektrophysiologie, Neuropsychologie), ganzheitliche Erfassung der Erkrankung (inklusive neuropsychologischer und psychischer sowie vegetativer Begleitstörungen) unter besonderer Berücksichtigung der Anliegen der Patientinnen/Patienten und Angehörigen hinsichtlich der Auswirkungen auf Alltag und Betreuung, moderne medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien, genetische Diagnostik und Beratung und in schweren Fällen, Vorbereitung auf Operationen (Stereotaktische Tiefenhirnstimulation). Bei fortgeschritten erkrankten Patientinnen und Patienten erfolgt die Behandlung mittels moderner, elektronisch gesteuerter Medikamentenpumpen (Apomorphin, Duodopa).
Die Klinik beteiligt sich an der klinischen Erforschung neuer Parkinson- und Demenz-Medikamente, an neuen diagnostischen Verfahren, sowie wissenschaftlichen Untersuchungen des Krankheitsverlaufes und von erblichen Formen der Parkinson- Krankheit. Atypische Parkinson-Formen und die Parkinson-Demenz /Demenz mit Lewy-Körpern, progressive suprankukleäre Parese, Multisystematrophie, cortikobasales Syndrom sind ebenso im Fokus der klinischen Forschung.
In enger Zusammenarbeit mit den Instituten für Radiologie und Nuklearmedizin sowie der Abteilung für Klinische- und Gesundheitspsychologie, dem Sozialdienst und anderen sozialen Institutionen werden ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten auf leichtgradige sowie schwerere Hirnleistungsstörungen (Demenzen, Alzheimer-Krankheit, vaskuläre Demenzen, andere Demenzen) untersucht und sowohl medikamentös als auch rehabilitativ und psychosozial behandelt und betreut. Es werden auch seltene Sonderformen von Demenzen diagnostiziert und Behandlungen zugeführt sowie auch wissenschaftlich evaluiert.
Schmerz wirkt sich im besonderen Maße negativ auf die Lebensqualität aus. Die interdisziplinäre Betreuung von Schmerzpatientinnen/-patienten ist uns daher ein wesentliches Anliegen.
Unser Schmerztherapiezentrum besteht aus einer Bettenstation für neurologische Schmerztherapie, einer interdisziplinären Schmerzambulanz sowie einer Spezialambulanz für Kopf- und Gesichtsschmerzen. Mit rund 25 Jahren ist die interdisziplinäre Schmerzambulanz am Med Campus III. des Kepler Uniklinikums eine der etabliertesten und größten Schmerzambulanzen Österreichs.
Behandelt werden Patientinnen und Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen im Bewegungs- und Stützapparat und neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen). Es gibt eine langjährige Zusammenarbeit mit der Anästhesiologie und Operativen Intensivmedizin und mit dem Zentralen Radiologie Institut. Auch invasive Therapieverfahren (z. B. CT-gezielte Infiltrationen, Spinal-Cord-Stimulation, Schmerzpumpsysteme) werden durchgeführt. Fixe Bestandteile der Zusammenarbeit und Behandlung nach neuesten Methoden sind psychologische Betreuung (nach der Methode der Mayo-Klinik, USA) und physiotherapeutische Maßnahmen mit dem Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation.
Weiters wird die Betreuung ambulanter und stationärer Schmerzpatientinnen/-patienten über im Haus befindliche internistische (Onkologie, Rheumatologie), nuklearmedizinische, orthopädische, physikalistische und neurochirurgische Angebote und Konsiliardienste komplettiert.
Die häufigste neuroimmunologische Diagnose ist die Multiple Sklerose. In der neuroimmunologischen Ambulanz werden über 400 Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose und Myasthenie, eine Erkrankung von Muskelschwäche behandelt.
Die Multiple Sklerose ist die häufigste neurologische Erkrankung des jungen Erwachsenenalters und betrifft mehrheitlich Frauen. Meist tritt sie im Rahmen von Schüben, seltener in schleichender Form auf. Häufige Symptome sind Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Lähmungen, Schwindel und Gangstörungen sowie auch Blasenstörungen. Wir können in enger Kooperation mit Kliniken und Instituten des Kepler Universitätsklinikums, vor allem dem Zentralen Radiologie Institut, der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, dem Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, der Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Gyn. Endokrinologie und der Klinik für Urologie und Andrologie, die gesamte Abklärung und Behandlung ambulant und stationär anbieten. So vielfältig die Krankheit selbst ist, so verschieden gestaltet sich auch die Therapie. Neben der klassischen Basistherapie (Interferone, Glatirameracetat) können Eskalationstherapien und in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Innere Medizin 3 - Hämatologie und Internistische Onkologie hochpotente immunsuppressive Therapien angeboten werden.
Ergänzt wird das Behandlungsangebot durch neue innovative Therapieansätze, welche durch die Teilnahme an internationalen Studien ermöglicht werden, und eine Multiple Sklerose spezifische stationäre und ambulante Rehabilitation in enger Kooperation mit dem Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation.
Die Myasthenie ist deutlich seltener und betrifft Frauen vor allem im jüngeren Alter und Männer im fortgeschrittenen Alter. Es kommt bei dieser Erkrankung zu einer Übertragungsstörung vom Nerv auf den Muskel. Typische Symptome sind hier belastungsabhängige, abends betonte Muskelschwächen, wie zum Beispiel Doppelbilder, zufallende Augenlider und Schluckstörungen. Auch bei dieser Erkrankung können wir die gesamte Palette der Diagnostik und Therapie anbieten. Ein besonderer Vorteil ist die enge Kooperation mit unserer NeuroIntensiv Station, wo akute Verschlechertungen einer Myasthenie kompetent betreut werden, aber auch notwendige Therapien, wie zum Beispiel eine Blutwäschebehandlung, durchgeführt werden.
Anfallserkrankungen stellen eine häufige neurologische Erkrankung dar. Eine eingehende Abklärung und regelmäßige Kontrollen von Patientinnen/Patienten und werdenden Müttern wird stationär sowie an der Anfallsambulanz angeboten.
Epileptische Anfälle sind plötzliche neurologische Störungen infolge pathologischer elektrischer Entladungen der Hirnrinde. Sie sind häufig, vor allem im Kindes- und Jugendalter und jenseits des 60. Lebensjahres, und die zweithäufigste Diagnose stationärer Aufnahmen. Mit unseren diagnostischen Möglichkeiten (1.5- oder 3-Tesla-MRI, PET, SPECT, EEG, Video-EEG-Monitoring) können wir eine umfassende Abklärung durchführen. Weiters haben wir Zugang zu allen modernsten Epilepsiemedikamenten und zu einer intensivmedizinischen Behandlung von Anfallsserien (Status epilepticus). Auf unserer neurologischen Intensivstation und der Phase (Stufe) B Beobachtungsstation werden schwerste Anfallsformen (Status epilepticus) unter Langzeit-EEG-Monitoring nach standardisierten Abläufen entsprechend internationalen Empfehlungen behandelt.
In unserer Anfallsambulanz legen wir Wert auf eine ganzheitliche Betreuung unserer Patientinnen und Patienten, die auch die Psyche und das soziale Umfeld umfasst. Unsere Ärztinnen und Ärzte nehmen sich Zeit für Sie und Ihre Angehörigen und kooperieren mit Selbsthilfeorganisationen.
Werdenden Müttern mit Epilepsie können wir über die enge Kooperation mit der Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Gyn. Endokrinologie am Med Campus IV. die erforderliche sorgfältige Betreuung in der Schwangerschaft sowie darüber hinaus anbieten.
Zur prächirurgischen Epilepsiediagnostik wird insbesondere mit der Klinik für Neurologie 1 am Standort Neuromed Campus kooperiert.
Das autonome Nervensystem steuert alle inneren Organe und die Haut. Fehlfunktionen dieses wichtigen Anteils des Nervensystems führen zu Kreislaufstörungen mit Blutdruckschwankungen, Herzfrequenzschwankungen, Schweißsekretionsstörungen, Verdauungsstörungen und zu vielem mehr.
Das Labor für autonome Funktionsdiagnostik und die Spezialsprechstunde autonomes Nervensystem versorgen Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des autonomen Nervensystems .
Vor einer Behandlung dieser Beschwerden muß oftmals eine laborgestützte exakte Diagnostik durchgeführt werden. Das Labor für autonome Funktionsdiagnostik bietet eine umfassende Diagnostik cardiovaskulärer (Kreislauf) und sudomotorischer (Schweißsekretion) Funktionen an, um ein weites Spektrum autonomer Erkrankungen abklären zu können.
Diese Tests untersuchen die autonome Steuerung des Blutdruckes und der Herzfrequenz in verschiedenen Manövern: tiefe Atmung, Valsalva und auf dem Kipptisch. Der Kipptisch ist ein Bett, das sich ganz langsam aufstellen kann um die Reaktion des Kreislaufes auf die Lageänderung festzustellen.
Quantitativer sudomotorischer Axonreflextest: dieser Test misst die autonomen Nerven die das Schwitzen kontrollieren. Mittels diesen Tests werden die Schweißdrüsen stimuliert und die exakte Schweißsekretion wird gemessen. Der Test hilft zur genauen Lokalisierung der autonomen Störung ( Zentralnervensystem oder peripheres Nervensystem).
Erkrankungen des autonomen Nervensystems sind therapierbar. Die Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten erfolgt in der Spezialsprechstunde autonomes Nervensystem.
Erkrankungen, die in der Sprechstunde behandelt werden, beinhalten:
Schlafstörungen beeinträchtigen das Wohlbefinden erheblich und können auch gefährlich sein. Deshalb werden Schlafstörungen gesondert und interdisziplinär betreut.
Störungen des Schlafes, motorische und psychische Phänomene während des Schlafes mit Beeinträchtigung der Schlafqualität, sowie schlafbezogene vegetative Funktionsstörungen spielen in der Neurologie, und auch Lungenheilkunde (Pneumologie) und in der Inneren Medizin eine wichtige Rolle.
Die wichtigsten neurologischen Diagnosen sind:
Schlafstörungen sind oft Teilsymptom einer neurologischen Bewegungsstörung (Parkinson) und anderer neurologische Erkrankungen. Die Klinik verfügt über eine Schlafambulanz sowie ein Schlaflabor, welches zusammen mit der Universitätsklinik für Innere Medizin 4 - Pneumologie geführt wird (3 Betten).
Die Abklärung erfolgt meist ambulant, bei Bedarf in zwei nächtlichen Schlafableitungen (Polysomnographie) im Schlaflabor. Die Behandlung ist oft medikamentös und beinhaltet auch Lebensstil- und Verhaltensänderungen. Häufig sind auch psychologische Therapieverfahren oder apparative Atemunterstützungen (CPAP) über Nacht sowie Lebenstiländerungen erforderlich.