Am 16. und 17. November 2022 tagte das Preisgericht zur Auswahl des besten Projektes für den Bau des neuen Kinderzentrums sowie der Betriebsküche inklusive Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterrestaurant am Med Campus des Kepler Universitätsklinikums. Die Empfehlung der jeweils fünf Fach- und Sachpreisrichter unter dem Vorsitz von Architektin DI Petra Wörner fiel einstimmig zugunsten des Architekturbüros JSWD Architekten GmbH & Co KG, Köln, aus.
Neubau Kinderzentrum
Im neuen Gebäudekomplex sind folgende medizinische Bereiche vorgesehen: Kinder OP-Bereich mit fünf Sälen, prä- und postoperative Behandlungszone, Ambulanzen, Untersuchungsräumlichkeiten, Normalpflegestationen, Kinderradiologie, Onkologische Sonderstation, Intensiv- und Überwachungsstationen, Kardiologische Station, Patientinnen- und Patientenbereiche (Warteräume etc.) und Räumlichkeiten für Beratungsdienste sowie ein Endoskopiezentrum. Darüber hinaus wird im Zuge des Neubaus die erste Kinderpalliativstation in Oberösterreich errichtet.
Betriebsküche und Mitarbeiterinnen-/Mitarbeiterrestaurant
Die Betriebsküche mit angeschlossenem Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterrestaurant für den gesamten Med Campus wird im Norden des Areals zur Weißenwolffstraße hin errichtet.
Wichtige Aspekte bei der Beurteilung der eingereichten Arbeiten waren Funktionalität, eine hohe architektonische Gestaltungsqualität, ökologische Kriterien auch unter dem Aspekt eines effizienten Umgangs mit natürlichen Ressourcen, ideale Anbindung an die umgebenden Gebäude des Kepler Universitätsklinikums sowie eine möglichst kostenoptimierte Errichtung und Betrieb.
Die Bauarbeiten für die neue Betriebsküche sowie das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterrestaurant sollen im Jahr 2024 beginnen und im Jahr 2026 abgeschlossen sein. Jene des neuen Kinderzentrums sollen im Jahr 2026 starten und im Jahr 2029 abgeschlossen sein. Ziel ist die Inbetriebnahme im Jahr 2030.
Die Errichtungskosten in der Höhe von EUR 220 Millionen (netto, zzgl. Ust.; PB 12/2020) sind dafür vorgesehen.
Der Architektenwettbewerb wurde als EU-weiter, offener, zweistufiger und anonymer Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich durchgeführt. Die offene erste Wettbewerbsstufe diente der Erlangung von städtebaulichen und funktionsplanungsorientierten Konzepten. Die nicht offene zweite Wettbewerbsstufe diente der Erlangung von Vorentwurfskonzepten. Das im Vorfeld erstellte und freigegebene Raum- und Funktionsprogramm war integrierter Bestandteil der Auslobungsunterlage des Realisierungswettbewerbs.
Das Preisgericht setzte sich aus Vertreterinnen und Vertreter des Kepler Universitätsklinikums, der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten, des Landes OÖ, der Stadt Linz und des Gestaltungsbeirats der Stadt Linz, zusammen.
Die fünf eingereichten Wettbewerbsarbeiten der 2. Stufe wurden einer umfangreichen Vorprüfung unterzogen. Geprüft wurden unter anderem die Erfüllung der Planungsziele, die Übereinstimmung mit gesetzlichen Bestimmungen, das statische und haustechnische Konzept, die Logistik und verkehrstechnische Aspekte.
In der Preisgerichtssitzung am 16. und 17. November 2022 wurde eine Reihung der eingereichten Architektur-Projekte vorgenommen. Erstgereiht wurde das Projekt von JSWD Architekten GmbH & Co KG aus Köln.
In der Juryentscheidung heißt es: „In eine bestehende dichte Baustruktur ein weiteres Gebäude einzubringen, ist hinsichtlich der Angemessenheit, der Anpassung bei einer gleichzeitig strukturellen Klarheit eine Herausforderung. Diesem Entwurf ist es richtig gut gelungen auf die Anforderungen aus dem unmittelbaren örtlichen Kontext maßvoll einzugehen und dem neuen Gebäude einen eigenen baulichen und räumlichen Ausdruck zu sichern. Schön herausgearbeitet ist die Eingangssituation, wo man in eine großzügige, breit angelegte, üppig belichtete Magistrale gelangt. Eine kluge Entscheidung, denn über dieses stabile Rückgrat erklärt sich die Struktur des neuen Gebäudes quasi von selbst. Der Garten für Kinder ist eine wunderbare Idee – die luftige Spielfläche, der Garten im Haus und doch im Freien ist ein schönes Angebot an Patientinnen, Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer
„Unser gemeinsames Ziel ist es, Oberösterreich als Gesundheitsland weiter zu stärken. Deswegen investieren wir konsequent in die Gesundheitsversorgung. Das neue Kinderzentrum ist dabei ein wichtiger Schritt, denn gerade die Versorgung der jüngsten Patientinnen und Patienten braucht optimale Rahmenbedingungen. Die neue Küche und das Restaurant werten das Arbeitsumfeld der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter auf.“
Gesundheitslandesrätin Mag.a Christine Haberlander
„Die medizinische Versorgung von Kindern ist mir ein Herzensanliegen. Mit dem Siegerprojekt, wozu ich herzlichst gratuliere, wird ein einzigartiger Ort für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen errichtet und nach ihren Bedürfnissein gestaltet. Der neue Gebäudekomplex bietet ‚Gesundheit von Anfang an vereint unter einem Dach‘. Kinder und Jugendliche von 0 bis 18 Jahren werden diagnostiziert, therapiert, begleitet, betreut und unterstützt. Somit kann noch individueller auf die Bedürfnisse der Kinder und deren Angehörige eingegangen werden. Genauso ist mir wichtig, dass in der neuen Zentralküche samt Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterrestaurant ausgezeichnete Bedingungen für die Versorgung unserer Patientinnen, Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen werden.“
Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums
„Dieses Siegerprojekt bereichert das Kepler Universitätsklinikum, indem es die Bedürfnisse unserer kleinen und auch größeren Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter perfekt berücksichtigt. Mit dem Neubau entsteht ein schlüssiges Gesamtkonzept, moderne Gebäude und motivierende Arbeitsorte am Med Campus. Ich gratuliere den Verantwortlichen von JSWD Architekten GmbH & Co KG, aber auch allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Architekturwettbewerb. Das Architekturbüro schafft mit seiner Vision einen offenen und inspirierenden Ort für einen kindgerechten Klinikaufenthalt. Ich danke dem Land Oberösterreich, dass dieses Bauprojekt ermöglicht wird und freue mich auf die Umsetzung.“
Die Kollegiale Führung des Kepler Universitätsklinikums zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf des Projektes: „Bereits seit vielen Jahren wird intensiv an der Entwicklung des Neubaus gearbeitet. Das siegreiche Projekt ist bestens geeignet, unseren Anforderungen gerecht zu werden. Der Architekturwettbewerb wurde objektiv, gründlich und vorausschauend gestaltet. Wichtig war uns, ganz klar auf die Bedürfnisse der zukünftigen Patientinnen und Patienten, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen. Das Siegerprojekt schafft sowohl eine gute Anbindung des Neubaus an den Bestand, aber auch eine kindgerechte Gestaltung sowie Flächen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Essen und für Pausen nutzen können. Die einstimmige Reihung des Preisgerichtes ist nun zugleich der Startschuss für eine spannende Umsetzung.“
Architektin Petra Wörner begründet als Vorsitzende des Preisgerichts die Entscheidung für die Architekten von JSWD Architekten GmbH & Co KG wie folgt: „Das Preisgericht ist sich einig, dass die Qualität der vorliegenden Planung hinsichtlich der stadträumlichen wie auch der grundsätzlichen strukturellen Überlegungen auf einem äußerst hohen Niveau ist und einen zeitgemäßen architektonischen Maßstab an diesem Ort setzt.“
Eckdaten
Weitere Informationen zu unseren Bauprojekten finden Sie unter kukbaut.kepleruniklinikum.at. Sehen Sie auch ein Video zum geplanten Neubau.