Komplementäre Pflege ist ein eigenständiger Fachbereich in der Gesundheits- und Krankenpflege, der durch den Einsatz von nicht medikamentösen Anwendungen und Methoden das Wohlbefinden von Menschen fördert.
Mit dem zusätzlichen pflegerischen Angebot und der damit verbundenen Zuwendung können der Genesungsprozess sowie die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten positiv unterstützt werden. Neben konventionellen Pflegekonzepten und -modellen finden sich auch Teile der komplementären Pflege in der Ausbildung zur Pflegeassistenz und -fachassistenz wieder: Das umfasst nicht nur unterschiedliche innere und äußere Teeanwendungen sowie Wärme- und Kälteanwendungen, sondern auch Hausmittel wie Topfen-, Zwiebel- oder Kartoffelwickel.
Doch der richtige Einsatz von komplementärer Pflege braucht viel Know-how. Dieses zusätzliche Wissen wird den Auszubildenden der PA und der PFA durch geschultes Fachpersonal gelehrt. Klaus Binder vom Schulteam hat die Weiterbildung zum Aromaexperten absolviert und schenkt diesem Unterrichtsthema viel Liebe und Aufmerksamkeit. Auch unsere Auszubildenden der HLPS (Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung) kommen in den Genuss der Aromapflege.
So haben die Auszubildenden im ersten und zweiten Ausbildungsjahr fachpraktische Seminartage, die unter anderem dem Thema der komplementären Pflege gewidmet sind. Diese als Workshop aufgebauten
Seminartage machen jungen Auszubildenden (15–17 Jahre) besonders viel Spaß, da sie die selbst hergestellten Produkte und natürlichen Anwendungen „hautnah“ erleben dürfen. So wurden unter anderem Badesalze und Riechstifte hergestellt, die schon von weitem für eine wohlige Atmosphäre sorgten. Auch der selbst gemachte Hustensaft „Bronchi-Gold“ brachte die Auszubildenden ins Staunen. Zwiebel, Thymian, Zitrone und brauner Zucker bilden die Grundlage für den einzigartig riechenden und schmeckenden Sirup. Auf Basis einer vorab durchgeführten Literaturrecherche in Fachartikeln erstellten die Auszubildenden – neben dem Saft selbst – auch ein Rezept zum Nachmachen und sammelten erste Erfahrungen im Bereich der Literaturrecherche.
Um äußere Anwendungen zu verinnerlichen, legten die Auszubildenden dann selbst Hand an. Nach einem theoretischen Input zur Wirkung unterschiedlicher Wickel wurde exemplarisch ein Topfenwickel in die Tat umgesetzt. Besonders genossen haben die Auszubildenden die anschließende Hautpflege mit Mandel-, Jojoba-, Nachtkerzen- und Johanniskrautöl.