229 Auszubildende besuchten im Schuljahr 2022/2023 das Ausbildungszentrum am Neuromed Campus. Die thematischen Inhalte der verschiedenen Zweige sind allseits bekannt – doch wie geht es den Azubis in ihrem Schulalltag? Einige Auszubildende aus den Zweigen Pflegeassistenz (PA), Pflegefachassistenz (PFA), Operationstechnische Assistenz (OTA) und Operationsassistenz (OP-A) geben nachfolgend Einblicke in ihre bisherigen Erfahrungen sowie zukünftigen Pläne im Pflegebereich.
Magdalena (Einstieg 2. Ausbildungsjahr PFA): „Meine Kompetenzen werden erweitert – ich darf nach der Ausbildung Dinge machen, die ich jetzt noch nicht machen darf, wie etwa einen Blasenverweilkatheter an der erwachsenen Frau legen.“
Nicole (OP-A): „Meine Aufgaben sind unter anderem, die Patientinnen und Patienten einzuschleusen und mich um ihre richtige Positioinierung zu kümmern, wenn sie in Narkose sind. Des Weiteren bin ich für die Patientinnen- bzw. Patientenidentifikation zuständig.“
Sarah (PA): „Hier hat man die Möglichkeit, jenen Menschen zu helfen, die selber nicht mehr dazu in der Lage sind bestimmte Tätigkeiten selbst zu verrichten. Es wird alles versucht, damit es den Patientinnen und Patienten bald wieder besser geht. Am schönsten ist es, wenn sie gemeinsam mit ihren Familien das Klinikum wieder verlassen können.“
Nicole (OP-A): „Die große Abwechslung im Gesundheitsbereich ist sehr spannend. Vor allem der OP bringt etwas Geheimnisvolles mit sich – man weiß nie, was einen erwartet.“
Julian (PFA, 1. Ausbildungsjahr): „Im Zuge eines Praktikums war ich auf einer Geriatrischen Abteilung. Dort ist es auch vorgekommen, dass man Patientinnen und Patienten nur eine Woche lang gekannt hat, bevor sie verstorben sind. Das geht einem schon nahe – schön ist jedoch, dabei zu helfen, die letzten Tage eines Menschen würdevoll zu gestalten.“
Magdalena (Einstieg 2. Ausbildungsjahr PFA): „Während der Pandemie war ich drei Monate lange auf einer COVID-19-Station am MC3. Dort habe ich einen Menschen beim Sterben begleiten dürfen, bei dem die Sterbephase sehr schnell verlaufen ist – ich habe bis zum letzten Atemzug seine Hand gehalten. In so einer Situation ein Anker zu sein, war ein sehr einschneidendes, aber im nachhinein schönes Erlebnis.“
Tina (PFA, 2. Ausbildungsjahr): „Unser Motto ist ‚Einer für alle, alle für einen‘. Wir helfen uns nicht nur im Unterreicht gegenseitig, sondern unternehmen auch privat manchmal etwas und haben Spaß – die Klassengemeinschaft ist echt super.“
Julian (PFA, 1. Ausbildungsjahr): „Zu Beginn haben sich relativ schnell Dreier- und Vierer-Gruppen gebildet. Wenn es darauf ankommt, sind wir aber eine Einheit. Niemand wird ausgeschlossen. Im Sozialbereich wird schon sehr aufeinander geschaut – diesen Zusammenhalt habe ich in meinen vergangen Schulen nicht so stark empfunden.“
Julian (PFA, 1. Ausbildungsjahr): „Die wichtigsten Eigenschaften, die man für die Pflege mitbringen sollte, sind soziale Kompetenz, Lernbereitschaft, Neugier und Empathie. Der Beruf gibt einem aber auch sehr viel zurück: Ein Lächeln oder ein ,Danke‘ von einer Patientin/einem Patienten oder einfach das Gefühl am Ende des Tages, etwas Gutes getan zu haben.“
Nicole (OP-A): „Man sollte mit viel Spaß, Liebe und Einfühlungsvermögen in die Pflege gehen. Man muss zwar viel Kraft investieren – diese Investition wird einem aber mehrfach zurückgegeben.“
Tina (PFA, 2. Ausbildungsjahr): „Für mich ist der psychiatrische Bereich am spannendsten, weil hier andere Konzepte angewendet werden als auf einer klassischen Unfall- oder internen Station. Hier arbeitet man unter anderem mit Menschen zusammen, die an einer Demenz erkrankt sind – ein Bereich der mich sehr interessiert.“
Magdalena (Einstieg 2. Ausbildungsjahr PFA): „Ich fühle mich in meinem aktuellen Bereich sehr wohl. Ich habe mir aber schon überlegt, möglicherweise mit einem Bachelorstudium weiterzumachen – nach Abschluss meiner aktuellen Ausbildung habe ich diese Möglichkeit auch ohne Matura. Im Großen und Ganzen würde ich aber gerne in der Psychiatrie bleiben.“