Ortho…. – was?!? Diese Frage stellen sich viele Patientinnen und Patienten aber auch Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsbereich, wenn sie erstmals vom Fachbereich der Orthoptik hören. Dieser ist ein Spezialbereich der Augenheilkunde und ist nicht zu verwechseln mit Optik. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Orthoptik so viel wie „Geradesehen“.
Das Orthoptik-Team des Kepler Universitätsklinikums besteht aus sechs teilzeitbeschäftigten Orthoptistinnen. Sie sind auf die Funktion des Sehens spezialisiert, nicht auf organische Erkrankungen des Auges und stellen somit die ideale Ergänzung zur Ophthalmologie dar. Wie der Name schon verrät liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in der Diagnostik und Behandlung von Schielen (Strabismus) in jedem Lebensalter. Auch die Diagnostik von Augenzittern, Schwachsichtigkeit (Amblyopie), visuell bedingten Kopfzwangshaltungen gehörten mitunter zum Tätigkeitsfeld.
Der Aufgabenbereich in der Orthoptik ist vielseitig und umfasst unter anderem:
"Wir finden ja, dass wir den spannendsten Teil der Ophthalmologie besetzen dürfen. Mit Untersuchungen bei Kindern, die zwar spielerisch wirken, aber hoch spezialisiert sind. Mit Messungen, die wie ein Rätsel dann zu betroffenen Augenmuskeln führen oder eine genaue Lokalisation von Störungen im Gehirn erlauben. Und mit Schielformen, die zwar gleich klingen, aber völlig unterschiedliche Therapien brauchen"
Leitende Orthoptistin Ulrike Pichler, MSc
Für die Ausübung der Tätigkeit als Orthoptistin bzw. Orthoptist wird die Absolvierung des Studienganges Orthoptik vorausgesetzt. Dieser wird in Österreich als Vollzeitstudium (6 Semester) mit dem Abschluss Bachelor of Science in Health Studies (BSc) an den beiden Ausbildungsstätten FH Campus Wien und FH Salzburg angeboten.