Sehr abwechslungsreich und oftmals von Wertschätzung geprägt – so beschreiben Eva Hammer und Ben-Tristan Gruber ihre Tätigkeit als Pflegefachassistenz (PFA) im Kepler Universitätsklinikum. Eva Hammer ist bereits seit sieben Jahren im KUK tätig, als Pflegefachassistenz allerdings erst seit kurzem. Der Grund dafür: nach einigen Jahren als Pflegeassistenz verspürte sie das Bedürfnis nach Weiterbildung und nutzte die Möglichkeit der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege und Medizinische Assistenzberufe, im zweiten Ausbildungsjahr in den Lehrgang Pflegefachassistenz einzusteigen. Ben-Tristan Gruber ist schon als solcher im KUK gestartet.
Ben-Tristan Gruber: „Meine Mama hat als ich noch klein war in der damaligen Landes Frauen- und Kinderklinik als Pflegekraft gearbeitet – ich habe dadurch von klein auf vieles aus dem Krankenhausalltag mitbekommen und bin sozusagen schon damit aufgewachsen. Ich schätze, dass sich mein Interesse für die Tätigkeit dadurch entwickelt hat. In der Schule habe ich mich für einen Humanbiologischen Zweig entschieden und auch meine Praktika und Ferialjobs immer in Sozialen Bereichen gemacht. Das hat mir stets gut gefallen. Der Hauptgrund für meine Entscheidung als Pflegefachassistent zu arbeiten ist das Arbeiten mit und am Menschen.“ Auch bei Eva Hammer war der Grund für die Ausübung der Tätigkeit ein ähnlicher: „Meine Mama hat ebenso im Krankenhaus gearbeitet, allerdings als Schreibkraft in der Notaufnahme. Ich war oftmals an ihrem Arbeitsplatz und konnte dadurch, wie Ben, unzählige Eindrücke aus dem – wie ich fand sehr spannenden – Alltag in einem Krankenhaus sammeln. Diese Einblicke haben letztendlich auch dazu geführt, dass ich mich zuerst für die Tätigkeit als Pflegeassistentin und anschließend daran für die als Pflegefachassistentin entschieden habe.“
Ein Arbeitstag der beiden beginnt mit der Dienstübergabe. Diese dient dazu, sich gegenseitig am Laufenden zu halten: besprochen werden neu aufgenommene Patient/-innen, wer der Patient/-innen Hilfe benötigt und wie viel/bei was. Den restlichen Tag „überwachen“ Ben-Tristan Gruber und Eva Hammer die Patient/-innen nach Anordnung durch eine/-n DGKP oder eine Ärztin/einen Arzt und legen dabei tagtäglich 16.000 bis 17.000 Schritte zurück – an Aufnahmetagen sogar 20.000: Sie messen den Blutdruck und die Temperatur, nehmen Blut ab, schreiben EKGs (u.v.m.) und dokumentieren diese Werte. Gibt es Veränderungen diesbezüglich ist es ihre Aufgabe diese Informationen weiterzugeben, um damit zur bestmöglichen Versorgung der Patient/-innen beizutragen. Außerdem sind die beiden auch dafür verantwortlich, bettlägerige Patient/-innen richtig zu positionieren. Kann ein/-e Patient/-in Medikamente nicht selbstständig einnehmen, sind Pflegefachassistent/-innen auch hierfür zuständig. Sie sind sozusagen das wachende Auge über die Patient/-innen, bieten ihnen und Angehörigen aber gerne auch ein offenes Ohr.
Die Tätigkeit als Pflegefachassistent/-innen bereitet den beiden noch heute Freude. Einerseits, weil die Arbeit sehr abwechslungsreich und vor allem auch sinnstiftend ist. Zweiteres zeigt sich immer wieder an der Dankbarkeit und Wertschätzung, die Patient/-innen den beiden entgegenbringen. Andererseits aber auch wegen der tollen Zusammenarbeit im Team.
Große Freude bereitet uns das Team um uns herum sowie die Abwechslung, die die Tätigkeit uns jeden Tag bietet – wir wissen morgens nie wie der Tag wird. Jeder Tag birgt neue Herausforderungen, Situationen, Begegnungen usw. Am schönsten ist es aber mitzubekommen, wie Patient/-innen in einem oft schlechten Zustand bei uns aufgenommen werden, während ihres Aufenthalts immer mehr aufblühen und unsere Station/das Krankenhaus am Ende wieder in einem guten Zustand verlassen. Außerdem gibt es kaum ein schöneres Gefühl, als die Dankbarkeit, die uns Patient/-innen entgegenbringen.
Neben diesen Aspekten finden Eva Hammer und Ben-Tristan Gruber es toll, dass die Pflege sich stets weiterentwickelt und damit auch ihrer Weiterbildung nichts im Wege steht.
Ben-Tristan Gruber: „Ich hatte im KUK eine Patientin, die ich schon Jahre zuvor während eines Praktikums in einem Pflegeheim kennenlernen durfte. Anfangs hat sie mich nicht erkannt, umso schöner war es dann, als sie, während ich sie gewaschen habe, die Erkenntnis hatte. Der Grund dafür: ich habe die Patientin immer so gewaschen, wie sie das wollte und daran konnte sie sich dann plötzlich, weil es wie ‚damals‘ war, doch wieder erinnern.“ Eva Hammer erinnert sich gerne an die kleinen, aber ebenso schönen Momente zurück: „Ich glaube bei mir gibt es da nicht ein konkretes Ereignis, vielmehr sind es viele kleine schöne Momente, die den Beruf so lohnenswert machen, beispielsweise solche, wenn man mitbekommt welche Fortschritte Patient/-innen machen, oder wenn ein/-e Patient/-in endlich das Spenderorgan, auf das sie/er schon so lange wartet bekommt.“
Einig sind sich die beiden darin, dass es viele alltägliche Kleinigkeiten sind, die dafür sorgen, gerne in die Arbeit zu gehen.
Eva Hammer: „Ich bin gut darin, die Arbeit in der Arbeit zu lassen. Um aber nach einem anstrengenden Arbeitstag entspannen zu können nehme ich gerne ein Bad. Falls ich am nächsten Tag frei habe unternehme ich auch gerne noch was und starte den darauffolgenden Tag ausgeschlafen mit einem Spaziergang. Ansonsten mache ich es mir auf der Couch gemütlich.“ Bei Ben-Tristan Gruber läuft das Ganze ähnlich ab: „Nach einem fordernden Arbeitstag bestelle ich mir am liebsten etwas zu essen und entspanne auf dem Sofa. Außerdem unternehme ich, wenn ich nächsten Tag frei habe, wie auch Eva gerne noch was mit Freund/-innen.“
Vielfalt, Weiterbildungsmöglichkeiten und Wertschätzung prägen den Berufsalltag einer Pflegefachassistenz. Nebenbei ist es ein Beruf mit Nachhaltigkeit: PFAs tun nicht nur Gutes, indem sie maßgeblich zum Wohlbefinden der Patient/-innen beitragen, sondern bekommen dafür auch oft etwas von den Patient/-innen zurück – und wenn es „nur“ ein einfaches „Danke“ ist, das aber von unglaublich hohem Wert ist.