Um den modernen Anforderungen eines Universitätsklinikums zu entsprechen, werden am Med Campus des Kepler Universitätsklinikums die 1985 bzw. 1987 in Betrieb genommenen Bauten A und B in zwei Etappen mit einem Gesamtvolumen von € 66 Mio. generalsaniert. Im Februar erfolgte die Schlüsselübergabe für die erste neu sanierte Station.
Die nunmehrige Generalsanierung der beiden Bauten erfolgt in zwei Etappen. Im ersten Schritt werden 18 Bettenstationen (mit rund 460 Betten) im Gebäude A und B vom 6. Obergeschoß abwärts bis ins 2. Obergeschoß saniert. Im zweiten Schritt erfolgt die Sanierung der Ambulanzen im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß. Dazu werden die Gebäudeteile bis auf den Rohbau „entkernt“, sodass nur die statisch tragenden Teile und die Gebäudehülle (Fassade und Fenster) bestehen bleiben. Die Ausstattung wird technisch und optisch völlig erneuert. Die Sanierungsmaßnahmen entsprechen der Qualität eines Neubaus. Das Projekt wird intern abgewickelt und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Geschäftsbereiches Bau- und Haustechnik des Kepler Universitätsklinikums geleitet und begleitet.
Insgesamt werden 28.581 m² an Nettonutzfläche mit einem Gesamtvolumen von € 66 Mio. (Preisbasis 2015) umgebaut und erneuert. Für die Sanierung der Stationen wurde ein straffer Zeitplan entwickelt. Pro Stationssanierung sieht der Bauzeitplan sechs Monate vor. Je drei Monate wird eine neue Station in Betrieb genommen. Für in Sanierung befindliche Stationen stehen zwei Ausweichstationen zur Verfügung, denn der gesamte Umbau wird bei laufendem Betrieb durchgeführt. Die letzte Station wird Ende 2022 in die neuen Räumlichkeiten übersiedelt. Anschließend wird mit der Generalsanierung der Ambulanzen begonnen, die 2024 abgeschlossen sein wird.
Bereits fertiggestellt wurde das 7. Obergeschoß auf den Bauten A und B. Hier sind alle haustechnischen Einrichtungen konzentriert, um die Stationen zum Beispiel mit Strom, Heizung, Klima, Lüftung, Druckluft, Vakuum, Sauerstoff zu versorgen. Alles einschließlich der sicherheitstechnischen Anlagen wurde auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, wobei besonders auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geachtet wurde.
Im Februar 2019 erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe für die erste generalsanierte Bettenstation A6.1 der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie mit 29 Betten. Diese Station gilt nun als Pilotstation für den Ablauf der folgenden Sanierungen. Sie zeigt sich in einem neuen, modernen Stil, alles ist in hellen, freundlichen Farben eingerichtet. Die Möbel aus Eichenholz sorgen für angenehme Atmosphäre. „Die generalsanierte Station entspricht den höchsten Anforderungen an eine optimale Patientenversorgung durch Medizin und Pflege und bietet unseren Patientinnen und Patienten modernsten Komfort mit Wohlfühlatmosphäre“, zeigt sich Univ.-Prof. Dr. Tobias Gotterbarm, Vorstand der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, erfreut über die gelungene Sanierung.
Die Abläufe der Versorgung, die Annehmlichkeiten für Patientinnen und Patienten als auch das Arbeitsumfeld der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte deutlich verbessert werden. So sorgt eine Kühl- und Heizdecke für eine ausgeglichene Raumtemperatur während des ganzen Jahres, alle Zimmer und speziell die vergrößerten Bäder sind barrierefrei gestaltet, die LED-Beleuchtung wirkt beruhigend für das Auge und hilft Kosten zu sparen. Durch die Öffnung und Verglasung der Gänge ist es gelungen, eine bessere Belichtung zu erreichen. Der Balkon am Ende des Ganges wurde vergrößert. Die Kaufmännische Direktorin GF Dr.in Elgin Drda lobte die hervorragende und terminpräzise Abwicklung des Projektes: „Sanierungen während des laufenden Betriebes sind immer eine ganz besondere Herausforderung. Das Bau- und Planungsteam hat hervorragend gearbeitet. Viele Ideen und Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten bei der Umsetzung berücksichtigt werden. Ein großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben.“
Wichtig war auch, mehr Platz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Dies gelingt durch die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten – zum Beispiel den Arbeitsraum rein, Multifunktionsraum, Nachtdienstzimmer und Stationsbad – für zwei Stationen auf einer Ebene. Der ebenfalls von zwei Stationen gemeinsam genutzte Sozialraum verfügt über Schließfächer, einen sehr großen Tisch und eine Küche. GF Dr. Heinz Brock, Ärztlicher Direktor, betont: „Ein modernes Arbeitsumfeld für Ärztinnen und Ärzte sowie für das gesamte Behandlungsteam wirkt sich positiv auf die Stimmung in der Klinik aus. Freundliches Betreuungspersonal, ein ansprechendes Ambiente und höchste Versorgungsqualität sind Erwartungen unserer Patientinnen und Patienten, die wir im Kepler Universitätsklinikum erfüllen wollen.“
Die Verlegung und Neugestaltung des Stützpunktes sorgt für eine leichtere Orientierung und einen optimalen Informationsaustauch zwischen den Patientinnen und Patienten sowie allen auf der Station tätigen Berufsgruppen. Zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls kann die Station in der Nacht versperrt werden. Die Zugangstüren zur Station sind vom Pflegestützpunkt aus einsichtig und mit einer Glocke versehen. An einem Monitor direkt vor der Station sind die Besuchszeiten gut sichtbar eingeblendet bzw. können weitere wichtige Informationen aktuell angezeigt werden. Auch Pflegedirektorin Simone Pollhammer, MBA, ist begeistert von der neuen Station: „Bei dieser Pilotstation ist es gelungen, die Wege und Abläufe für die Pflege effizient und nach aktuellen Standards zu gestalten. Für die Pflegepersonen ist es eine Freude in einer so modernen und neu gestalteten Umgebung zu arbeiten und die Pflege unserer Patientinnen und Patienten auf hohem Qualitätsniveau zu gewährleisten. “
Die Gestaltung der Station folgt dem künstlerischen Konzept von Mag.a Judith Maria Goetzloff, die bei der Umsetzung unterschiedliche Medien einsetzte. Im Mittelpunkt stehen die platonischen Körper von Johannes Kepler, welche die Basis für das Logo, die Farben und die Corporate Identity des Kepler Universitätsklinikums darstellen. Sie wurden durch kreative Verfremdung und Transformation für eine Reihe von Bildkompositionen verwendet.