Wer sich einer Operation unterziehen muss, beschäftigt sich mit vielen Fragen und Gedanken. Ein wesentlicher Wunsch dabei ist, dass alles „gut“ geht – und kein Fehler passiert. Diesen Wunsch nehmen wir im Kepler Universitätsklinikum sehr ernst. Denn wo viele Menschen zusammenarbeiten, sind auch Fehler nicht auszuschließen. Oberstes Ziel bei einer Operation ist aus diesem Blickwinkel, die richtige Operation am richtigen Patienten an der richtigen Stelle durchzuführen.
Internationalen Untersuchungen zufolge können Fehler vor allem durch mangelnde Kommunikation und Koordination, Zeitdruck und Unaufmerksamkeit entstehen. Ein in der Luftfahrt bewährtes Instrument zur Steigerung der Sicherheit sind Checklisten. Diese gewährleisten, dass auch bei Routineabläufen alle notwendigen Details beachtet werden. Sie legen auch klar die Verantwortlichkeiten und Aufgabenverteilungen im Ablauf fest. Wir setzen dieses Instrument seit vielen Jahren im OP ein und konnten in diesem Bereich eine nachhaltige Sicherheitskultur bei allen beteiligten Berufsgruppen etablieren.
Bereits in der Vorbereitung auf die bevorstehende Operation werden wichtige Punkte im Ablauf standardisiert mittels der sogenannten OP-Sicherheitscheckliste abgearbeitet. Sie erhalten bei der stationären Aufnahme ein Patientenidentifikationsarmband und werden gemeinsam mit der Operateurin bzw. dem Operateur die Stelle anzeichnen, an der operiert werden soll.
Weitere kritische Momente sind der Eintritt in den OP-Bereich, die Einleitung der Narkose, der Beginn des chirurgischen Eingriffs und unmittelbar nach OP-Ende gegeben. An allen diesen Punkten erfolgen klar geregelte „Checks“. Wundern Sie sich bitte nicht, wenn wir Sie mehrmals nach Ihrem Namen fragen, das gehört zum Check. So kann gewährleistet werden, dass zu jeder Zeit alle notwendigen Informationen vorliegen, um zum jeweils nächsten Schritt überzugehen.
Als Besonderheit bieten wir auch das modernste und sicherste Verfahren rund um das Thema Fremdbluteinsatz. Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin zählt bei Maßnahmen zur Reduzierung des Fremdblutbedarfes bei ausgewählten Operationen zu den besten Anästhesien in ganz Österreich.
Vorbildliche Hygiene zur Vermeidung von Krankenhausinfektionen ist oberstes Ziel. Wir erarbeiten mit erfahrenen Hygieneteams optimale Abläufe und setzen durch Hygienestandards und -regelungen auf bestmögliche Vorbeugemaßnahmen.
Alle Patientinnen und Patienten erhalten im Rahmen der stationären Aufnahme ein Patientenidentifikationsband. Dieses Band ist mit einer Patientenetikette versehen und wird während des gesamten Aufenthaltes getragen. Bei Blutabnahmen, Transfusionen, diagnostischen Untersuchungen, Operationen und ähnlichen Vorgängen wird die Identifikation mit Hilfe dieses Armbandes durchgeführt.
Ihre Operateurin bzw. Ihr Operateur führt im Rahmen des Aufklärungsgespräches mit Ihnen eine Markierung der Operationsseite/-stelle durch. Sie werden in diesen Vorgang miteinbezogen. Für Ihren Eingriff wird eine Sicherheitscheckliste angelegt. Mit dieser Checkliste werden wichtige Schritte Ihres Eingriffes begleitet. Die wiederholten „Checks“ (kurze Abfragen) erfolgen im Rahmen der präoperative Vorbereitung der Pflege, beim Einschleusen in den OP, bei der Anästhesie („Sign-In“), kurz vor Beginn der Operation („Team-Time-Out“) und kurz vor Ende der Operation („Sign-Out“).
Ein Standard zur Durchführung der präoperativen Antibiotikaprophylaxe gewährleistet, dass die Antibiotikaverabreichung zum optimalen Zeitpunkt, in der richtigen Dosierung und nur dann erfolgt, wenn unbedingt erforderlich. So können wir für Sie das Risiko für eine Infektion minimieren.
An Ihrer Behandlung und Pflege sind viele Fachkräfte beteiligt. Es ist wichtig, dass der Informationsaustausch rund um Ihre Behandlung zeitgerecht und unmissverständlich erfolgt. Die kompetenten Mitarbeiter/-innen werden durch eine gut ausgebaute IT-Struktur unterstützt. Sämtliche Dokumentationen bis hin zum Umgang mit mündlichen Anweisungen sind im Haus geregelt.
Seit vielen Jahren widmen wir uns dieser Problematik. Aus Projekten sind gezielte Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt worden, um unerwünschte Ereignisse wie Stürze oder Verwechslungen im Medikamentenbereich zu minimieren.