Vor 20 Jahren, im Dezember 2004, startet die Krankenhaus-Seelsorge des Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums mit der Reihe „Abendmusik im Krankenhaus“. Anlass für das erste Konzert war die Weihe der neuen, großen Digitalorgel in der Kirche des Klinikums. Mittlerweile sind die monatlichen Konzerte ein Fixpunkt für Musikinteressierte.
„Musiziert wird jeweils am ersten Dienstag im Monat – entweder in der Kirche oder im Andachtsraum. Die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler reicht dabei von Profis bis zu sehr guten Amateurmusikerinnen und -musikern. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Uniklinikums sind eingebunden und so spannt sich der musikalische Bogen von berühmten zu noch unerkannten Genies“, erklärt Dipl. PAss.in Dipl. Päd.in Sigrid Rockenschaub MAS, Leitung der Katholischen Seelsorge am Kepler Universitätsklinikum.
Sämtliche Künstlerinnen und Künstler spielen ohne Gage, mit viel Herzblut und Freude und sind sehr berührt von der besonderen Atmosphäre in den Räumlichkeiten des Universitätsklinikums. Zu den Veranstaltungen kommen neben Patientinnen und Patienten auch deren Angehörige und Freunde, Mitarbeitende des Hauses sowie Besucherinnen und Besucher von auswärts. Auch Stammgäste gibt es mittlerweile schon viele und auch Musikerinnen und Musiker melden sich von sich aus und wollen (wieder) spielen.
„Für die Patienteninnen und Patienten ist dieses kulturelle Angebot eine erfreuliche Abwechslung zum Klinikalltag, für unsere Stammgäste von außen ein Fixpunkt im Monat. Darüber hinaus können über das gemeinsame Erleben von Musik Vorurteile gegenüber Psychiatrieerfahrenen und Hemmschwellen, eine Psychiatrie zu betreten, überwunden werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Abendmusik noch viele Jahre im Krankenhaus seine Wirkung nach außen und innen entfalten wird“, sagt Sigrid Rockenschaub.
Über 170 musikalische Abende fanden in den vergangenen 20 Jahren am Neuromed Campus statt. Von Orgel- über Chormusik, von diversen Ensembles, Sologesang, Eigenkompositionen über Irish Folk, bis zu einem Jodelkonzert war alles dabei. Und anlässlich diverser Jubiläen gaben sich auch berühmte Musikerinnen und Musiker die Ehre. Beim 5-Jahres-Jubiläum spielte Paul Zauner mit seiner Ars Futura, für das 10-jährige Jubiläum konnte Paul Gulda gewonnen werden, der auf seinem Cembalo „zum Seelenheile“ spielte und mit dessen filigranem Klang meditative Adventstimmung in die gut gefüllte Kirche zauberte. Das 15-Jahr-Jubliäum wurde zum Großteil von Mitarbeitenden gestaltet – dem Keplerchor, einem Jazzmusiker, der selbst als Sozialarbeiter am Neuromed Campus arbeitet, sowie einer Pianistin. Der 20. Geburtstag wurde kürzlich mit Opern- und Operettenmusik gefeiert. Es sangen Katerina Beranova und Klaus Durstewit, begleitet wurden sie von Karoi Fazeni.
Zur Person: Seit dem Frühjahr hat Dipl.PAss.in, Dipl.Päd.in Sigrid Rockenschaub, MAS, die Gesamtleitung der Katholischen Seelsorge am Kepler Universitätsklinikum inne. Im September hat sie überdies die kath. Seelsorgeleitung am AUVA/UKH übernommen. Aus diesem Anlass wurde kürzlich durch die Diözese Linz eine Beauftragungsfeier mit Dekretverlesung und Segnung für Sigrid Rockenschaub gestaltet. Auch wenn in der neuen Rolle die Seelsorgetätigkeit etwas in den Hintergrund tritt, ist Sigrid Rockenschaub nach wie vor im Rahmen von Nachtrufbereitschaften für die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige vor Ort, leitet Sonntags-Gottesdienste am Neuromed Campus und organisiert dort auch die regelmäßige Abendmusik.