Die Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) verzichten künftig bei Röntgen- und CT-Untersuchungen auf den Einsatz von sogenannten Strahlenschutzmitteln (z.B. Bleischützen). Diese sind aufgrund des technischen Fortschritts generell nicht mehr nötig und auch nicht empfohlen.
Modernste Geräte, individuell angepasste Untersuchungsparameter und die Übertragung der Bilder auf den Computer – dies alles hat dafür gesorgt, dass die Strahlenbelastung bei Röntgen- und CT-Untersuchungen in den vergangenen Jahrzehnten auf ein Minimum reduziert werden konnte. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass dadurch Strahlenschutzmittel wie beispielsweise Bleiwesten grundsätzlich nicht mehr nötig sind, weil sie keine nennenswerte Dosisreduktion bewirken. Im Gegenteil, sie können sogar zu Problemen führen, verrutschen, den Scanbereich beschränken oder Körperteile abdecken, die für die Diagnostik nötig wären.
Die Kliniken der OÖG (Regionalkliniken und Kepler Universitätsklinikum) folgen daher der Empfehlung des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und verzichten künftig bei Röntgen- und CT-Untersuchungen auf diese Hilfsmittel, analog den Kliniken der restlichen Bundesländer. Dies gilt für alle Röntgen- und CT-Untersuchungen, für Erwachsene wie Kinder und auch Schwangere.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Röntgenuntersuchungen ein sehr geringes Risiko für das ungeborene Kind darstellen. Abschirmungen können die Strahlung für Ihr ungeborenes Kind nicht wirksam verringern, verdecken jedoch möglicherweise Körperteile, die für die Diagnostik erforderlich sind.
Für Kinder gelten dieselben Empfehlungen wie für Erwachsene.
Der Nutzen und das Risiko werden vor der Durchführung einer Röntgenuntersuchung sorgfältig abgewogen. Die Untersuchung wird nur durchgeführt, wenn der Nutzen höher ist als das Risiko. Die Gesamtdosis der Röntgenstrahlen aus Röntgenuntersuchungen ist auch bei gehäuften Untersuchungen in der Regel gering.